Die Geschichte der S.I. wird erst später geschrieben

Anscheinend wollen mehrere Brau’s Bücher über die S.I. schreiben. Das ist ihnen aber noch nicht gelungen. Man muss ein Kritiker vom Schlag Maurice Joyeux’ sein (vgl. ‘La Rue’ Nr.4, 2.Trimester 1969), um zu glauben bzw. um so zu tun, als glaube man, dass diese Autoren je S.I.-Mitglieder sein konnten. Ferner muss man vermutlich ein Student sein, um zu glauben, dass sie auch nur das Geringste von dem verstanden haben, was wir sind. Hier hat es den Erziehern selbst deutlich daran gefehlt, erzogen worden zu sein und ihr gesamter didaktischer guter Wille genügt immer noch nicht, um diesen neuen Vorlesungsstoff zu behandeln. In seinem Werk ‘Lauf Genosse, die alte Welt ist hinter dir her!’ (Verlag Albin Michel, 4.Trimester 1968) hat Jean-Louis Brau das Thema in einem oder zwei schlecht informierten Kapiteln nur oberflächlich berührt, die, was die Methode betrifft, völlig unten durch sind. Noch schlimmer - Frau Eliane Brau hat mit ihrem ‘Situationismus oder die neue Internationale’ (Verlag Nouvelles Editions Debresse, 4.Trimester 1968) eine unverständliche Sammlung situationistischer Texte geliefert, in der sie nicht einmal den Gebrauch der Anführungsstriche meistern kann: ihre Ziele fangen sehr oft an und enden nirgends. Wenn man nach ‘Auszügen’ - die noch durch solche Kommentare geschwächt werden - urteilen will, sollte man sich normalerweise fragen, was es bei dieser situationistischen Bewegung denn geben kann, das “die Innenminister aller Länder beunruhigt”, um hier mit den Worten des provozierenden Waschzettels dieses Machwerks zu sprechen.

Ein Buch über die S.I. - ‘L’ estremismo coerente dei situazionisti’ (Der kohärente Extremismus der Situationisten) - ist in Italien beim Mailänder Verlag ‘Ed 912′ im November 1968 erschienen. Auf einer viel höheren Ebene bietet es eine kluge Auswahl gut übersetzter Texte mit Kommentaren, die ein halbes Verständnis zu erkennen geben.