Einführungstext für die Zeitschrift ‘Situationistisk Revolution’

Ein Gespenst geht um in der Welt - das Gespenst der Situationistischen Internationale. Alle Mächte der alten Kultur haben sich zu einer heiligen Hetzjagd verbündet, um dieses Gespenst zu vernichten oder aber in seinem Namen zu sprechen, damit ihr Betrug diesen Unruhestifter in die vergangene Behaglichkeit zurückführt - Malraux und Bomholt, der Surrealismus in Paris und der sozialistische Realismus in Budapest, die schwedischen Nashisten und die Münchener Richter!

Zweierlei geht aus diesen Tatsachen hervor: die S.I. wird bereits von allen Polizeien und Fälschern des freien Denkens als eine Macht anerkannt.

Es ist höchste Zeit, dass die Situationisten ihre Anschauungsweise, ihre Zwecke, ihre Schöpfungsmethoden in allen Kulturzonen, in denen sie schon aufgetreten sind, offen darlegen. Es ist höchste Zeit, dass sie allen vom Geist der Vergangenheit geprägten Märchen über den “Situationismus” die radikale Neuigkeit der Situationistischen Internationale selbst entgegenstellen.

Kopenhagen, Oktober 1972